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Seminar 20.10. - 21.10.2023 Göttingen

Gutachtencheck 2023 SVJ

Warteliste - Zusatztermin im Januar 2024 ]

  • 20.10. - 21.10.2023
  • Göttingen - Hotel Eden
    Reinhäuser Landstraße 22A
    37083 Göttingen
  • Sachverständige, Agrarjuristen
  • HLBS GmbH
Gutachtencheck – Fallstricke der ehelichen Zugewinnermittlung bei ldw. Betrieben

Die gutachterliche Ermittlung des Vermögenswertes eines landwirtschaftlichen Betriebes bei Ehescheidung ist eine komplexe, anspruchsvolle und zwischen den bisherigen Ehepartnern häufig stark streitbefangene Aufgabe für die damit befassten Sachverständigen. Unabdingbar sind für die Wertermittler einschlägige Spezialkenntnisse, um den normzweckadäquaten Besonderheiten des familienrechtlichen Verfahrens in der Bewertungspraxis entsprechend Rechnung zu tragen. Für die Familienrechtler und Richter ist wichtig zu wissen, dass sich die ökonomischen Orientierungsgrundlagen für die Bewertung gewerblicher Betriebe häufig nicht auf die Wertermittlung landwirtschaftlicher Betriebe übertragen lassen. Wesentliche Bedeutung kommt vielmehr der als privilegierend vorgesehenen Ertragswertmethode gemäß §§ 1376 Abs.4, 2049 Abs. 2 BGB zu.
In dem Seminar erfolgt zunächst eine kurze juristische Einordnung des Themas mit einem komprimierten Überblick der rechtlichen Grundlagen zur Zugewinnermittlung und zum Zugewinnausgleich. Ein kurzer Exkurs folgt ferner zu den anders gelagerten Wertermittlungsaufgaben im Scheidungsfall bei vertraglichen Ehegüterständen. Eine ausführliche rechtliche Würdigung betrieblicher Abgrenzungsfragen und Wertermittlungsaspekte als Bestandteil der ehelichen Zugewinnermittlung steht im Mittelpunkt des ersten Themenblocks. Danach werden in 2 Halbtagesblöcken erstellte Gutachten oder Gutachtenauszüge durch mit entsprechenden Aufgaben befasste Sachverständige vorgestellt und die jeweilige Vorgehensweise sowie besonders aufgetretene Wertermittlungsaspekte erläutert. Die Teilnehmer sind aufgefordert, sich aus der Sicht des Gutachtenverwerters mit eigenen Fragen und Diskussionsbeiträgen aktiv einzubringen. Eigene gutachterliche Vorgehensweisen aus vergleichbaren Fällen können ebenso geschildert werden. Die fachliche Diskussion der relevanten Einzelaspekte erfolgt strukturiert anhand der vorgelegten Gutachten, aber ergebnisoffen. Von den Seminarteilnehmern werden solide Grundkenntnisse der Bewertung landwirtschaftlicher Betriebe im familien- und erbrechtlichen Verfahren sowie der Unternehmensbewertung vorausgesetzt.

Programm

Freitag, 20.10.2023

14.00 - 14.15 Uhr: Einführung
14.15 - 18.00 Uhr: Block I
Rechtliche Einordnung der Unternehmensbewertung durch normzweckadäquate
Bewertung; Unterschiede und Abgrenzung: Taxation Rechtsprechung XII. Senat BGH – Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)

  • Bewertung des landwirtschaftlichen Betriebs bei Ehescheidung
  • Zugewinngemeinschaft und -ausgleich
  • „familienrechtliche Unternehmensbewertung“: Doppelverwertungsverbot, individuellerkalkulatorischer Unternehmerlohn, vergangenheitsbezogene modifizierte Ertragswertmethode, Liquidationswert, Abschmelzung, Tax Amortisation Benefit (TAB), latente Steuer
  • Ertragswertermittlung i.S.d. § 1376 IV BGB: privilegierte Ertragswerthode, Rechnungswesen, fiktive Löhne und kalkulatorischer Unternehmerlohn, Kapitalisierungsfaktor,Wohnwert, Wohnrecht, Altenteil und Nießbrauch, aber ohne Steuerrechnung
  • Gütergemeinschaft
  • Bewertung des landwirtschaftlichen Betriebs im Erbfall
  • Basics Unternehmenswert
  • Drei Kalküle liegen allen Bewertungsmodellen zugrunde
  • Thesen der BGH-Rechtsprechung
  • relevante Rechtsprechung
  • Bewertungsstandards und § 1379 BGB
  • Bewertungsformel des Barwerts einer ewigen Rente
  • Bewertungsformel des Barwerts einer befristeten, zeitraumbezogenen Rente oder Ren-tenbarwert bei begrenzter Lebensdauer bzw. begrenzten Kapitalisierungszeitraum

Referent: Bernd Kuckenburg, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuer- und Familienrecht, vereidigter Buchprüfer, Hannover

Samstag, 21.10.2023
08.30 - 12.30 Uhr: Block II - Beispiele/Einzelaspekte aus der Gutachtenpraxis

  • Berücksichtigung von während der Ehezeit erworbenen Eigentumsflächen im Verkehrswert oder Ertragswert; Beispiel zur Beurteilung der Notwendigkeit von erworbenen Eigentumsflächen
  • Ermittlung der latenten Ertragssteuerlast; Beispiele zur Vorgehensweise, wann sollten/dürfen Sachverständige hier tätig werden?
  • Umgang mit negativen Ertragswerten; wann sind Betriebe nicht mehr leistungsfähigund schützenswert?
  • Bewertung von Anteilen an Windenergiegesellschaften
  • Surrogaterwerb; Verkauf eines Betriebes während der Ehezeit und Kauf von land-wirtschaftlichen Nutzflächen anderswo

Referent: Dipl.-Ing. Forst (FH), M.Sc. Agrarökonomik Sebastian Krebs, ö.b.v. SV, Hille

13.30 - 17.30 Uhr: Block III - Beispiele/Einzelaspekte aus der Gutachtenpraxis

  • Ertragswert versus Verkehrswert – Welcher Wert privilegiert?
  • Ehebeginn: Einzelunternehmen – Eheende: GbR Gesellschaft
  • Behandlung von Pachtflächen
  • Nebenbetrieb PV- und Biogasanlage als Einzelunternehmen und in Gesellschaften
  • Fehlende Daten und / oder Jahresabschlüsse
  • Änderung Betriebsstruktur
  • Bewertung von Beteiligungen; Berücksichtigung von Gesellschafterkonten
  • Exkurs: Verhalten bei Befangenheitsanträgen
  • Exkurs: Vorbereitung und Verhalten bei mündlicher Erläuterung des Gutachtens

Referent: Dr. Heinz Peter Jennissen, ö.b.v. SV, Bonn

Referenten

Dr. Heinz Peter Jennissen - ö.b.v. SV, Bonn

Sebastian Krebs - Dipl.-Ing. Forst (FH), M. Sc. Agrarökonomik

Bernd Kuckenburg - RA, FA für Steuer- und Familienrecht, vBP

Veranstaltungsort

Die Teilnehmer erhalten circa 2 Wochen vor Seminarbeginn die Gutachten für die eigene Vorbereitung per Mail.

Nach Erhalt der Gutachten ist eine Stornierung nicht mehr möglich.

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Kontakt

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- Bereich Seminare

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Tel. 030 2008967-70
Fax 030 2008967-79
E-Mail info(at)hlbs.de